RENTEN-REPORT
Wie geht es den Rentnern? Auf unseren Leseraufruf erreichten uns zahlreiche Zuschriften, überwiegend mit Kritik. Viele sind unzufrieden mit der Höhe ihrer Rente, manche kritisieren das System insgesamt. Hier einige Beispiele aus den Briefen unserer Leser. Dazu typische Argumente – und die Fakten dahinter
Reicht Ihre Rente? Halten Sie die Höhe für angemessen? Das fragten wir in einem Aufruf in SuperIllu vor fünf Wochen unsere Leserinnen und Leser und baten um Zuschriften.
Sehr viele Reaktionen erreichten uns. Kaum eine Rentnerin, kaum ein Rentner, antwortete mit „Ja“, wenige schrieben „Ja, aber“, die meisten sagten „Nein“. Und viele, die noch im Arbeitsleben stecken, sorgen sich, dass ihre Rente im Alter nicht reichen könnte.
Einige, die uns schrieben, haben wir besucht, darunter Birgitt Grunert, 76, aus Schönebeck (siehe Foto links). Als das SuperIllu-Team kam, war ihr Ehemann Rainer, 80, gerade arbeiten. Arbeiten? Muss oder will er, fragten wir. „Er macht es schon noch gern. Aber uns bleibtauchfinanziellnichtsanderes übrig.“ Das Haus, in dem sie leben, ist alt und nicht abbezahlt. Also verkauft Rainer Grunert Spargel. Das Ehepaar war immer selbstständig, zu DDR-Zeiten mit einem Glasund Porzellangeschäft. „Als mithelfende Ehefrau war ich nicht rentenversichert und bekam kein Gehalt“, erzählt Birgitt Grunert. Nach der Wende folgten viele gute Jahre, das Geschäft – nun für Herrenmode – lief. „Ich habe gearbeitet, bis ich 72 war. Aber in den letzten Jahren warf der Laden nicht mehr viel ab. Viel Erspartes ist dadurch weg.“ 651 Euro Rente bekommt sie nun. Die Rente ihres Mannes geht größtenteils für Kosten rund um das Haus drauf. Früher ist das Ehepaar viel gereist. Heute sind solche Extras nicht mehr drin.
Kritikpunkt Europa-Vergleich
Viele Leser zeigten sich enttäuscht, dass Rentenerhöhungen steigende Lebenshaltungskosten n
