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Medizin

Manche Behandlungen sind kein Muss, können die Lebensqualität aber deutlich verbessern

ILLUSTRATIONEN Doro Spiro

„Dank der OP bin ich die Schmerzen los“

Weil die Kasse nicht übernahm, zahlte Daniela, 45, selbst für die Behandlung ihres Lipödems

„Vergangenen Herbst haben mein Mann und ich zum ersten Mal Wanderurlaub gemacht. Sechs Monate vorher wäre das undenkbar gewesen. Da fühlten sich meine Beine an, als hätte man mir zwei volle Bierkästen drangeschnallt. Schon einfaches Sitzen – eine Tortur. Meine Beine waren extrem schmerzempfindlich und der Druck von innen meist so groß, als würden sie gleich platzen. Lange dachte ich, sie seien einfach dick, ich war eh nie die Schlankste. Nach der Geburt meiner Kinder wurde es aber immer schlimmer. Vor sechs Jahren diagnostizierte meine Hausärztin schließlich ein Lipödem:

Die Fettzellen des Unterhautbindegewebes vermehren sich unkontrolliert. Unbehandelt kann das zu Gelenkfehlstellungen und vorzeitigem Gelenkverschleiß führen.

Durch Absaugen lässt sich der Fettzellenüberschuss loswerden. Um OP- und Behandlungskosten zu übernehmen, verlangte meine Krankenkasse einen BMI von maximal 35. Also nahm ich 20 Kilo ab. Aber als ich mich dem begutachtenden Arzt vorstellte, erfuhr ich, dass es neben dem entsprechenden BMI auch den höchsten Lipödem-Schweregrad brauchte, Stufe drei. Ich lag noch bei zwei. Meine einzige Alternative: mehrere Tausend Euro selber zahlen. Es war mein Mann, der schließlich sagte, meine Gesundheit sei wichtiger als das Geld.

Im Frühjahr vergangenen Jahres wurden mir in einer Privatklinik rund zwölf Liter Wasser und Fettzellen an Ober- und Unterschenkeln sowie an den Knien abgesaugt. 11 500 Euro kosteten die Eingriffe, und sie waren kein Spaziergang. Der Heilungsprozess dauert noch an. Dafür bin ich heute schmerzfrei, habe ein neues Körpergefühl, trage sogar wieder kurze Shorts. Bereut habe ich es bis heute nicht.“

Soll ich, oder soll ich nicht? Ausschlaggebend ist für viele Patienten die Aussicht auf ein Leben ohne Beschwerden

„Zuerst dachte ich: Was habe ich nur getan?“

Um ihre Zähne zu retten, ließ sich Sabrina, 44, je zweimal Ober- und Unterkiefer brechen

„Meine Zähne standen schief, ich litt unter Nacken- sowie Rückenschmerzen, und wenn ich meinen Mund weit öffnete, schmerzte es im K iefergelenk. Den Termin beim Kieferorthopäden schob ich trotzdem jahrelang vor mir her. Schon als Kind hatte ich mich gegen eine feste Spange gewehrt und mied das Thema weiter. Bis ich 2020 doch einen Kieferorthopäden aufsuchte. Seine Diagnose: Unterkiefer zu weit hinten, Oberk iefer zu weit vorne, eine Behandlung müsste zweistufig verlaufen – erst eine Zahnspange, um die Zähne in die richtige Position zu bringen, dann eine OP, um den Kiefer zu verlagern. Der Fehlstand

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